LaborkaninchenHilfe

e.V.

Hermines Homestorie

Liebe Leser, mein Name ist Hermine und ich wurde am 29. Oktober 2016 auf einem Versuchslabor entlassen. Ich hatte Glück und durfte nach nur einer Woche in meiner Pflegestelle in mein neues Zuhause ziehen, wo ich die Liebe meines Lebens traf. Meinen HARRY! Ich möchte euch hier nun ein wenig von meinem neuen Leben in Freiheit erzählen. Fangen wir vorne an… 

Nachdem ich mit meiner Pflegemama ins Auto gestiegen bin, folgte etwa eine Stunde Fahrt auf der Autobahn. Irgendwann stoppten wir und meine Box wurde geöffnet. Im ersten Moment dachte ich mir „Nanu? Soll das jetzt das tolle Zuhause sein, von dem mir alle erzählt haben!?“. Erst dann merkte ich, dass vor meiner Box eine weitere Box stand und die Zweibeiner mich offenbar zum Umsteigen animieren wollten. Animieren… tz! Ich bin doch eine mutige Dame! Also bin ich in die andere Box gelaufen. Ich wollte dem Umzug ins neue Heim ja nicht im Wege stehen! Es folgte eine weitere Stunde auf der Autobahn. Da ich auf dem Beifahrersitz saß, konnte ich meine neue Menschenmama schon ganz genau beobachten. Und wisst ihr was? Sie hat mich auch schon die ganze Zeit angeschaut! Ab und zu, habe ich mein Näschen durch die Box gesteckt, um das Zweibein besser riechen zu können, da hat es immer so was wie „oh du bist so süß!“ gequietscht. Das waren also die ersten Augenblicke mit meiner Mama. Nun aber zum wesentlichen… Und plötzlich war da Harry. Im neuen Zuhause angekommen durfte ich zunächst ganz in Ruhe im neuen Zuhause ankommen. Schon nach kurzer Zeit verließ ich meine Box und erkundete den Raum. Da ich so neugierig und aufgeschlossen war, sagte meine neue Mama, es sei an der Zeit, jemanden kennenzulernen. „Herrje! Jemanden kennenlernen? Hoffentlich ist dieser Jemand nett!“. Das waren meine Gedanken, als Mama mich in einen anderen Raum trug. Liebe Leser, ich sage euch! Mein Herz schlug wie verrückt! Dann saß ich da, versteckt unter einem Pappkarton und wartete ab, was wohl als nächstes passiert. Jaja, ich gebe es ja zu! In dem Moment war ich nicht mehr ganz so mutig. Aber dann! Dann sah ich IHN! Den schönsten Kaninchenjungen, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe! Groß. Stattlich gebaut. Schwarzes Fell mit weißen Pfoten und Ohren. Ich war sofort verliebt! Ich glaube, er mochte mich auch direkt, denn schon nach kurzer Zeit lagen wir – dicht aneinander gekuschelt – unter UNSEREM Pappkarton! Einzug bei Harry! Schon einige Stunden nach unserem ersten Treffen fragte Harry mich, ob ich bei ihm einziehen will. Ja ich weiß… sowas macht man nicht! Aber hey! Habt ihr mal sein Zimmer gesehen? Also naja, eigentlich ist es ja das Wohnzimmer von den Menschen, aber Harry hat da ein riesiges Haus stehen mit einem Hasi-Eingang! Und es gibt ein Kaninchen-Bad, eine Kaninchen-Küche, eine große Kiste mit Sand zum Buddeln und sogar einen Balkon! Also ich bitte euch! Wer da nein sagt, ist schön doof! Also bin ich eingezogen! Und ich bereue es keine Sekunde! 

Mein erstes Weihnachtsfest! Kurz nach meinem Einzug stand auch schon die Weihnachtszeit vor der Tür. Liebe Leser, ob ihr es glaubt oder nicht! Harry und ich hatten unseren eigenen Adventskalender! Das hätte ich mir in meinem alten Leben, in meinen schönsten Träumen, nicht ausgemalt! Aber ich sage euch, so war es! Jeden Tag gab es ein paar Extraleckerchen für uns! Und als ob das noch nicht genug wäre, stand da plötzlich dieser Baum! Bio-Baum – wie Mama immer wieder betonte. Der schmeckte nicht nur wunderbar, sondern lud auch zu gemeinsamen Kuschelstunden ein! 

Die Freiheit genießen… ... ich sage euch, liebe Leser, das tue ich! Manchmal, wenn ich Geräusche höre, die ich nicht kenne oder jemand eine plötzliche Bewegung macht, habe ich Angst und verfalle in Panik. Dann renne ich, schneller als meine Beinchen mich tragen können und verstecke mich in meinem Haus. Mama sagt immer, ich soll nicht so hektisch sein, schließlich habe ich mir bei so einer Fluchtaktion schon einmal das Bein gezerrt. Und das war verdammt schmerzhaft, sag ich euch. Aber ansonsten kann ich mich über mein neues Leben wirklich nicht beschweren! Jeden Tag gibt es mehrmals frisches Futter und vor kurzem habe ich das erste Mal frische Wiese probiert! Oh die ist sooooo lecker! Und wir haben wirklich Glück! Mama zieht jeden Tag los und sammelt zwei große Tüten für uns! 

Frische Luft und Sonnenschein! Frische Luft und Sonnenschein? Das mag jetzt für euch Leser nach einer Kleinigkeit klingen, aber für mich ist es das tollste, was es gibt! Jetzt im Sommer liege ich am liebsten den ganzen Tag auf dem Balkon und genieße die Sonne und die frische Luft! Harry ist ein alter Stubenhocker und kommt meistens nur raus, um was zum Essen zu klauen (da steht nämlich Mamas Wiesen-Vorrat). Aber ich hab auch gern ein paar Stunden nur für mich allein. 

Das Erste Mal Gras unter den Pfoten… … hatte ich, nachdem wir endlich gegen RHD2 geimpft waren! Mama hat uns im Garten ein großes Gehege aufgebaut. Hier kann man super flitzen und Haken schlagen! Aber auch sonnen und entspannen! Bei unserem ersten Ausflug in den Garten war ich noch etwas ängstlich… Da waren viele neue Gerüche und Geräusche… aber ich habe ja immer meinen Harry dabei, der mich beschützt und mich beruhigt.

Da sind noch andere Kaninchen! Jaha! Ihr lest richtig! Auch ich dachte am Anfang, Harry und ich seien hier allein. Aber bei einem Streifzug durch die Wohnung habe ich ein verdächtig riechendes Zimmer am anderen Ende des Flures entdeckt! Vorsichtig habe ich meine Nase durch den Spalt zwischen Gitter und Holz an der Tür geschoben und TATSÄCHLICH! Da wohnen noch sechs weitere Kaninchen! In meiner unmittelbaren Nachbarschaft! Ich sage euch, die sehen aus! Alle so klein, vielleicht gerade mal so groß wie Harrys Kopf! Da ist eine schwarze Dame, die immer direkt ans Gitter gelaufen kommt, wenn ich da bin, und daran reißt. Ich glaube, die mag mich nicht… Dann sind da noch vier braune Kaninchen, die fast gleich aussehen… müssen wohl Geschwister sein. Also ich kann euch da nicht sagen, wer wer ist. Und dann habe ich noch einen ganz kleinen weiß-grauen Kaninchenmann entdeckt. Der sieht wirklich hübsch aus! Aber ich sehe ihn immer nur von weitem, weil er nie ans Gitter kommt. Ich glaube, er ist schon alt… Als wir im Garten waren, waren die anderen im Gehege direkt neben uns, da konnte ich sie alle mal richtig begutachten! Sonst ist immer das doofe Holzbrett im Weg! Schaut mal – das sind die sechs! Ich würde die anderen wirklich mal gerne näher kennenlernen, aber Mama sagt, dass sei keine so gute Idee! Sie hat mir dann erzählt, dass Harry mal eine kurze Zeit bei den anderen gelebt hat… und die waren ganz gemein zu ihm! Seither fehlt Harry ein kleines Stück in seinem schönen Öhrchen! Das ist mir von Anfang an aufgefallen, aber ich habe mich nicht getraut zu fragen…

Mein Blick in die Zukunft! Wenn ich in die Zukunft blicke, hoffe ich auf viele Jahre mit Harry und meinen Zweibeinern! Oft höre ich Mama davon reden, dass sie gern ein Haus und einen großen Garten hätte und dass wir dann unser eigenes kleines Paradies bekommen! Wäre das nicht toll? Aber auch, wenn das nicht passieren sollte, so lebe ich doch in meinem kleinen Paradies! Ein Leben wie dieses… das war damals im Labor mein größter Traum! So, und nun möchte ich euch danken, dass ihr meine Geschichte gelesen habt! Natürlich war das nur ein kleiner Ausschnitt aus meinem Leben, aber wenn ihr mehr von mir lesen möchtet, dürft ihr gern bei Facebook die Seite „Pott-Kaninchen 44319“ besuchen. Dort findet ihr viele Bilder von Harry und mir! Haltet die Ohren steif, EURE Hermine